Anekdotisch Evident

Kultur und Wissenschaft durchs Prisma der Plauderei

13. Dezember 2023
von Alexandra
2 Kommentare

Sehnsucht und Ambivalenz

Diesmal ergründen wir zwei Haltungen und Strategien, die uns helfen, mit den Unstimmigkeiten und Widrigkeiten des Lebens umzugehen. Dazu befragen wir die Sehnsucht nach ihrem Potenzial, eine heilsame Gegenwirklichkeit zu erschaffen und beschäftigen uns mit der Ambiguitätstoleranz, einer Fähigkeit, die wir mehr brauchen denn je, um Spaltungen entgegenzuwirken.

Sehnsucht

Alexandra versenkt sich in die Bilder von Caspar David Friedrich und erinnert sich an den Eskapismus ihrer Jugend, an kindliche Realitätsfluchten und dunkel-romantische Schwärmereien. Ist jede Sehnsucht ein Ruf des Abenteuers, dem wir folgen sollten? Eine berechtigte Frage, denn die Sehnsucht kann, wie jede andere Sucht auch, verheerende Folgen haben. Für uns selbst und für den Planeten.

Ambivalenz

Seit den ersten Folgen „anekdotisch evident“ legen wir großen Wert auf den Ambivalenzgehalt unserer Themen. Höchste Zeit, sich mit dem Phänomen selbst zu beschäftigen! Seit dem 7. Oktober werden viele Menschen von „gemischten Gefühlen“ geplagt, auch Katrin, die den Krieg in Israel und im Gazastreifen journalistisch verfolgt. Ambiguitätstoleranz, also die Fähigkeit, Widersprüche auszuhalten, scheint die Haltung zu sein, die wir brauchen, um gesellschaftlichen Spaltungen entgegenzuwirken. Aber wie kommen wir dahin?

Links und Hintergründe



15. November 2023
von Alexandra
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Zukunft und Hässlichkeit

Diesmal beschäftigen wir uns mit der hässlichen Zukunft und der Zukunft der Hässlichkeit. Ist ein schönes Leben nur im Hier und Jetzt möglich? Und werden wir je aufhören, uns hässlich zu fühlen?

Zukunft

Es gibt viele Gründe, sich nicht mit der Zukunft zu beschäftigen. Das Unbekannte macht Angst und die Prognosen geben wenig Anlass zur Hoffnung. Wer sein Wohlbefinden verbessern will, sollte aufhören, sich Sorgen zu machen und seine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Augenblick richten. Aber ist das wirklich der beste Weg? Katrin hat die intensive Beschäftigung mit der Zukunft als entlastende Praxis entdeckt, die nicht nur wertvolle Erkenntnisse sondern auch realistische Perspektiven generiert.

Hässlichkeit

Der Kampf gegen Schönheitsnormen scheint aussichtslos. Die treibende Kraft hinter weiblicher Selbstoptimierung bis ins hohe Alter ist nicht nur der Wunsch nach (mehr) Schönheit, sondern vor allem die Angst vor der Hässlichkeit. Denn das Hässliche rechtfertigt den Hass, es markiert eine Person als nicht liebenswert, nicht schützenswert, nicht würdig, mit Respekt behandelt zu werden. Die Künstlerin Moshtari Hilal widmet sich dem Phänomen in ihrem berührenden Buch „Hässlichkeit“. Gewappnet mit neuen Erkenntnissen macht Alexandra sich Gedanken darüber, ob es nicht doch Wege gibt, den ewigen Kampf zwischen „schön“ und „hässlich“ zu beenden.

Shownotes:

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11. Oktober 2023
von Alexandra
4 Kommentare

Heuchelei und Zufriedenheit

Alexandra und Katrin haben beide Sophie Passmanns Buch „Pick me-Girls“ gelesen und diskutieren diesmal über zwei Themen, die sie dabei besonders angesprochen haben: Bei Alexandra ist es die Heuchelei, bei Katrin die Zufriedenheit. Wie das zusammenpasst?

Heuchelei

Nicht ehrlich zu sagen, was man denkt, die eigene Meinung lieber hinter dem verstecken, was als gesellschaftlich akzeptabel gilt – und sich dabei einen Vorteil erhoffen: Heuchelei ist verführerisch und allgegenwärtig. Sie kann den Alltag leichter machen. Sie birgt aber auch eine Gefahr: Wenn alle das Spiel der Heuchelei mitspielen und ihre eigene Wahrheit nicht mehr aussprechen, sind Unfreiheit und Diskursarmut die Folge. Wenn wir es wagen, der Heuchelei zu widerstehen, eröffnen sich neue Räume für Austausch und Wahrhaftigkeit. Ein Wagnis, das Sophie Passmann einen Shitstorm nach dem anderen beschert – Alexandra aber zutiefst beglückt. Denn nach Wahrhaftigkeit ist sie geradezu süchtig!

Zufriedenheit

Was kann das Patriarchat einer zufriedenen Frau anhaben? – Diese Frage stellt Sophie Passmann in „Pickme-Girls“ und rechtfertigt mit der Suche nach der eigenen Zufriedenheit diverse fragwürdige Zwischenstationen in ihrem Leben. Gefunden hat sie ihre vollkommene Zufriedenheit bisher nicht – aber sie ist ihr doch näher gekommen. Wenn Zufiedenheit und wahrlich frei macht, wie erreichen wir sie dann? – Diese Frage haben schon die großen griechischen Philiosophen zu beantworten versucht. Nur sprachen sie nicht von Zufriedenheit, sondern von „Eudaimonie“. Ein Zustand, dem Selbstzufriedenheit zumindest innewohnt und der weder durch Substanzen, noch durch Geld herbeigeführt werden kann.

Am Ende merken wir: Zufriedenheit und Wahrhaftigkeit gehen Hand in Hand.

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13. September 2023
von Alexandra
3 Kommentare

Gemeinschaft und Komplimente

Katrin sucht nach Zugehörigkeit und Gemeinschaftsgefühl. Wie finden wir den Ort, an dem wir angenommen werden, wie wir sind? Versuche, Teil einer Gemeinschaft zu werden, sind häufig ernüchternd. Ist Zugehörigkeit nur ein Mythos? Ja, solange wir glauben, dass es dafür keinen Preis zu zahlen gibt.

Alexandra hadert mit Komplimenten und der pauschalen Kritik daran. Schließlich stärken sie das Selbstbewusstsein und können Beziehungen sehr bereichern. Aber gilt das für jedes Kompliment, in jeder Situation und Konstellation? Keineswegs! Denn Komplimente sind eine gefährliche Droge, die sehr bewusst verabreicht und genossen werden will.

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16. August 2023
von Alexandra
9 Kommentare

Körper und Messlatten

Der Körper ist ein „absoluter Ort“. Wie stark wir ihn auch verändern, verlassen können wir ihn nicht. Er schwitzt, er missfällt uns, er bereitet uns Schmerzen, gleichzeitig ist er unser einziges Instrument, die Welt zu erfahren. Alexandra fragt sich, was unsere Beziehung zum Körper prägt. Ist es möglich, in einer Gesellschaft, die permanent Aussagen über gute und schlechte Körper trifft, eine authentische Beziehung zu seiner Leiblichkeit aufzubauen?

Auch Katrin hadert mit der inneren Stimme, die ihr immer neue Messlatten vorlegt. Es gilt, den eigenen Ansprüchen zu genügen, sein Potenzial maximal zu entfalten, in allen Lebensbereichen Perfektion walten zu lassen. Aber zu welchem Preis? Woran messen wir uns eigentlich? Und wozu?

Shownotes:
In trockenen Büchern: ITB025 Ortswechsel
Reclam: Claire Marin: An seinem Platz sein
Ullstein: Saralisa Volm: Das ewige Ungenügend
Goodreads: Susie Orbach: Bodies
Dumont: Reshma Saujani: Mutig, nicht perfekt

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12. Juli 2023
von Katrin
5 Kommentare

Zeit und Masken

Die Zeit ist knapp, sie läuft uns davon, wir wünschen uns mehr Zeit, um sie dann doch nur mit weiteren Aufgaben zu füllen. Technischer Fortschritt ging mit dem Versprechen von Zeitwohlstand einher, führte letztlich aber nur zu einem beschleunigten Tempo unserer Leben. Katrin fragt sich, wie wir in dem gesellschaftlichen Rahmen, der unser Zeitempfinden bestimmt, einen gesunden Umgang mit der Zeit finden können. 

Alexandra ist fasziniert von Masken, die nicht nur verbergen, sondern auch enthüllen, hinter denen man sich nicht nur verstecken, sondern mit denen man auch sein Innerstes ausdrücken kann. Wie ist es zu bewerten, dass wir uns ständig neue Masken aufsetzen? Täuschen wir unsere Umwelt? Verbiegen und verfälschen wir uns? Und wer ist eigentlich die Person hinter der Maske? Gibt es sie überhaupt? 

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14. Juni 2023
von Katrin
5 Kommentare

Veränderung und Empathie

Manche warten darauf, dass endlich etwas passiert, während andere fürchten, dass ihr Leben durch zu viel Wandel aus den Fugen gerät. Häufig stellt man sich Veränderung als dramatischen Kulissenwechsel vor, mit Pauken und Trompeten kommt sie zur Tür herein und verwandelt alles zum Guten oder Schlechten. Aber was ist mit den Veränderungen, die sich ganz subtil, fast unbemerkt vollziehen? Alexandra fragt sich, woher wir überhaupt wissen, dass Veränderung stattgefunden hat.

Katrin treibt das Thema Empathie um. Ist es möglich, die Welt mit den Augen von Menschen zu sehen, deren Wahrnehmung sich fundamental von unserer unterscheidet? Und ist Empathie wirklich das Allheilmittel gegen die Probleme dieser Welt? Denn wer näher hinschaut stellt bald fest, dass es sich oft nicht um einen Ausdruck reiner Menschenliebe, sondern um egozentrische Projektionen handelt …

17. April 2023
von Alexandra
13 Kommentare

Freiheit

Tun was man will, niemandem verpflichtet sein, sich nicht knechten lassen von Systemen, Regeln, Normen — diese Vorstellung von Freiheit ist tief in uns verankert. Wer von Freiheit spricht, meint oft Selbstverwirklichung unter Ablehnung gesellschaftlicher Erwartungen.

Aber kann eine so verstandene Freiheit funktionieren? Sind die Dinge, von denen wir uns frei machen wollen, nicht vielmehr die Bedingung unserer Freiheit? In dieser Folge stellen wir den Freiheitsbegriff infrage, sprechen über Verantwortung, Abgründe und den Unterschied zwischen empfundener und realer Freiheit. 

Shownotes:

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8. Februar 2023
von Katrin
11 Kommentare

Leiden

„Leben ist Leiden.“ Diese lakonische Weisheit stammt vom Buddha, der heute die Verpackungen von Wellness-Tee ziert. Leiden erscheint heute als Relikt einer vergangenen Zeit, die noch keine Achtsamkeitsübungen und Dankbarkeitstagebücher kannte. Der Fortschrittsgedanke war stets vom Wunsch getragen, menschliches Leiden zu begrenzen. Sollte es irgendwann möglich sein, das Leiden ganz abzuschaffen? Und wäre das ein wünschenswerter Zustand? Wir haben uns in dieser Folge mit der Frage befasst, was Schmerz für unser Menschsein eigentlich bedeutet.

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6. Januar 2023
von Katrin
7 Kommentare

Kleidung

Als nackt geborene Wesen, die eine unwirtliche, von allerlei Wetterlagen heimgesuchte Welt bewohnen, kommen wir an Kleidung nicht vorbei. Ursprünglich hatte sie eine schützende und damit lebenserhaltende Funktion, doch der Mensch hat sie bald in Schichten aus Bedeutung verwandelt. Ob wir uns in sogenannte „Sitzschuhe“ quälen oder das bequeme Holzfällerhemd vorziehen: jedes Kleidungsstück trifft eine Aussage über uns und unser Verhältnis zur Welt. In dieser Folge begeben wir uns in die scheinbar oberflächliche Welt der Mode und wühlen nach den Must-Have-Erkenntnissen der Saison!

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