Der Hund gilt als bester Freund des Menschen, doch ist auch der Mensch dem Hund ein Freund? Katrin ist seit über einem Jahr stolze Hundebesitzerin und blickt auf ihre Erfahrungen mit einem Lebewesen zurück, das keineswegs nur „Kuscheltier“ ist, sondern Verantwortung und Hingabe erfordert. Wer Hunden auf Social Media folgt, sollte sich bewusst sein, dass es eine dunkle Realität gibt, die im scharfen Kontrast zur Haustierromantik steht.
Alexandra hat sich mit Ignoranz beschäftigt. Anders als das strategische Ausblenden von nicht nützlichen Sachverhalten ist Ignoranz niemals eine „kluge“ Strategie, da sie Probleme, die durchaus gelöst werden könnten, bestehen lässt oder sogar noch verschlimmert. Besonders heikel wird es, wenn Ignoranz in ungleichen Machtverhältnissen auftritt und der Abwertung des Gegenübers dient.
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Shownotes
- Geolino: Warum sich Mensch und Hund so gut verstehen
- Youtube: Mayapolarbear
- Instagram: AventuringwithNala
- Instagram: WeRateDogs
- Wikipedia: Die Peanuts
- Wikipedia: West Highland White Terrier
- tagesspiegel: Immer mehr Hunde in Berlin
- Wikipedia: Hundeführerschein
- DLF Nova: Viele Tierheime überfüllt
- DLF: Tierheime in Deutschland: Überfüllt und unterfinanziert
- Instagram: Andershunde
- Vier Pfoten: Martin Rütter klärt über illegalen Welpenhandel auf
- SWR: „Corona-Hunde“ im Kreis Esslingen
- ZDF: Tierheime seit Corona dramatisch überfüllt
- Harvard Health: Get Healthy, Get a Dog
- Live Science: Are Dogs Smiling
- The Happiness Lab: Let Slip the Dogs of More Happiness
- Youtube: Stromberg vs. Sinan Turculu
- Kjona Verlag: Mia Raben – Unter Dojczen
- WeForum: Online hate tagets women and black journalists, finds The Guardian
29. August 2024 um 13:35
Ich hab die Nachricht hier jetzt schon mehrmals neu formuliert, weil sie oft harscher klang, als ich sie meine.
Aber ich kann Katrin in vielem der Hundehaltung nur zustimmen und möchte eigentlich nur zwei Punkte ergänzen. Auch wenn die Bedürfnisse der Haustiere im Konkreten andere sind, gibt es auch diese romantisierte Kuscheltiervorstellung bei Katzen, Kaninchen etc. Wenn auch vielleicht nicht so stark ausgeprägt wie bei Hunden.
Zusätzlich machen sie viele auch keine Gedanken um den Kostenfaktoren den ein Haustier bedeuten kann. Neben dan Alltagskosten (Futter, Streu, Hundesteuer etc.) sind da ja auch die tierärztlichen Kosten, die auch schnell sehr hoch gehen können, als Beispiel eine Zahn-Op bei Katzen liegt bei 800-1000€.
Leider gibt es Menschen, die sich das nicht leisten können (wenn man in Notlage wie das Bürgergeld gerät, schaut euch auf jeden Fall nach Tiertafeln in eurer Nähe um, da gibt es Futterausgaben aber auch Unterstützung bei Tierarztkosten) oder auch wollen. Diese Tiere landen dann leider ja auch oft im Tierheim und gerade chronisch kranke Tiere sind nicht gut vermittelbar.
In den ersten Entwürfen klang es anklagend, als würde ich es Leuten vorwerfen, sich vorher keine Gedanken um die Kosten gemacht zu haben. Was ich selber aber auch nicht gemacht habe, ich hatte und habe nur das Glück es mir leisten zu können, dass meine Katze alleine dieses Jahr 2 Zahn-Ops für knapp 2.000€ brauchte.
29. August 2024 um 13:37
Kosten stand tatsächlich auch noch auf meiner Liste, aber ich hab eh schon zu lang geredet gehabt.
Wir haben eine OP-Versicherung abgeschlossen. Kostet aber natürlich auch jeden Monat – was aber für manche vielleicht leichter ist, als plötzlich vor einem vierstelligen Batzen zu stehen.
3. September 2024 um 21:29
Als Katrin davon sprach einen Garten für den Hund zu wollen schwante mit schon Böses. Zum Glück war es dann dafür, dass der Hund gucken kann. Das finde ich voll in Ordnung.
Ich wusste der Umzug meiner Schwester von der Dachwohnung ins Erdgeschoss würde ihren Hund aus eben diesem Grund freuen. Weil der Hund auch bei mir immer gerne auf dem Fensterbrett lag und nach außen schaute.
Leider wird aber „Garten“ gerne als Allheilmittel her genommen. Die Halter denken dann, dass sie sich um den Hund nicht kümmern müssen wenn sie ihn raus lassen. Dass er nicht gerne im Garten sein Geschäft macht, weil er damit sein unmittelbares Revier beschmutzt, wird entweder in kauf genommen oder ist gar nicht bekannt. Und wenn der Hund nicht alleine im Garten herumtollen will, wird eher ein weiteres Tier angeschafft.
Dass das eine Standard-Frage von Tierheimen und anderen Tier-Vermittlern ist finde ich extrem blöd. Ja, ich habe einen Garten, aber dahin wird er nicht abgeschoben wenn ich keine Lust auf Gassigehen habe!
3. September 2024 um 21:56
nein, keine Sorge! ich habe den Hund doch extra für lange Spaziergänge in Wäldern und Parks! das ist bei mir keine Gefahr, dass ich das vernachlässige 🙂
Aber damit sie auf der Wiese chillen und Vögel gucken kann, dachte ich.
Ich muss das auch relativieren: wir waren nun eine Woche bei meinen Eltern und die haben einen Garten, aber sie – ganz Hütehund – verbringt da nur begrenzt alleine Zeit. Da müssen die Menschen schon dabei sein – das ist offenbar wichtiger.
9. September 2024 um 13:41
Zum Thema Ignoranz und Katrins Hinweis auf die Kommentare:
Ich wollte nicht sagen, dass ich generell Frauen* in der Öffentlichkeit abspreche, diskriminierende oder abwertende Erfahrungen zu machen. Im Gegenteil – davon bin ich überzeugt. Habe selbst die Erfahrung gemacht.
Ich fand nur Alexandras Sicht einfach wichtig, dass man nicht hinter allem und jedem die eigene Benachteiligung als Ursache mutmaßen sollte, weil man sie im Einzelfall oft gar nicht so leicht überprüfen kann. Solche Mutmaßungen helfen einem ohnehin kaum weiter. Am Ende arbeitet man sich nur an etwas ab, fühlt sich schlecht und bringt nichts voran. Man hat allenfalls lauter nebensächliche Diskussionen und Konflikte heraufbeschworen. Viel wichtiger ist zu handeln. Die bisherige Normalität zu verschieben.
Um zum Beispiel der vorherigen Sendung zurück zu kehren: Es ist viel wichtiger, dass man einfach Laberpodcasts mit/für Frauen macht – anstatt Mutmaßungen darüber anzustellen, warum es sie nicht gibt. Je mehr Laberpodcasts mit Frauen da sind, desto weniger werden Leute sich wundern oder darüber beschweren.
Wenn man *dann* merkt, dass man als Frau keinen Laberpodcast machen kann, weil man ganz offensichtlich diskriminierende Erfahrungen gemacht hat – dann kann man ja auch darüber schreiben. Nur im Vorfeld sich schon alle schlecht zu reden hilft niemand.