Stolz sei die schlimmste aller Todsünden, schrieb C.S. Lewis, denn er führe zu allen anderen Sünden. Jenseits der Religion ist der Stolz ein evolutionärer Vorteil. Wer ihn zur Schau trägt, demonstriert Selbstbewusstsein und Dominanz. Im kapitalistischen Wertesystem gilt denn auch nicht der Stolz als Sünde, sondern ein geringes Selbstwertgefühl. Auf dem Hintergrund von Privilegienkritik fragt Alexandra danach, ob und wann es angebracht ist, stolz auf seine Leistungen zu sein.
Katrin wirft einen kritischen Blick auf Diskurse über Gerechtigkeit. Denn zu oft wird Gerechtigkeit mit Gleichheit verwechselt. Ein Missverständnis, das zu Neid, Missgunst und Wut über vermeintliche „Ungerechtigkeiten“ führt. Ist eine gerechte Gesellschaft wirklich eine, in der alle Menschen gleich behandelt werden, gleich viel haben, gleich viele Freiheiten genießen?
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Links und Hintergründe
- Wikipedia: Stolz
- Wikipedia: Alain (Émile Chartier)
- The Ezra Klein Show: The Book That Predicted the 2024 Election
- Wikipedia: John Rawls
- DLF: 50 Jahre Theorie der Gerechtigkeit
- Gesellschaft für Freiheitsrechte
- Digitales Deutsches Frauenarchiv: Hedwig Dohm
- bpb: Chancengleichheit
- Der Freitag (€): Emanzipation ist wie Kaviar
- SZ: Erben ist ungerecht
- NDR: Die geheime Welt der Superreichen
Transkript
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4. Dezember 2024 um 22:31
Ich weiß nicht ganz wo es her kam, aber ich hatte hier vorne davor (noch vor eurobuch) und etwa in der Mitte noch extra Werbung. Das eine war über Urlaub in Qatar. Das klang irgendwie super deplatziert. War das Absicht oder wird das von irgendwo dazwischen gespült? (Hoster/Podcast App/ etc.)
5. Dezember 2024 um 7:14
Hallo,
das kommt vom Hoster. Wir sind leider aufgrund mangelnder Crowd-Finanzierung auf die Schaltung von Werbung angewiesen. Wer ein Abo bei steady abschließt, bekommt einen personalisierten Feed ohne Werbung.
7. Dezember 2024 um 10:37
trotzdem danke für den Hinweis! Ich habe acast Bescheid gegeben, die Werbung wird asap blockiert.
7. Dezember 2024 um 10:37
An die Person, die einen extrem herabwürdigenden Kommentar geschrieben hat, den ich deswegen auch nicht freigebe.
Warum schalten wir jetzt Werbung in ae?
der Podcast-Markt hat sich total verändert und kleinere und Indie-Produktionen wie anekdotisch evident, haben es schwerer. Wir sehen das sowohl an den Zahlen, was Reichweite angeht, als auch an der Unterstützung durch Crowdfunding. Hinzu kommen ökonomisch schwierigere Zeiten, was es gerade auch für eine nicht ganz so finanziell stark aufstellte Hörerschaft schwerer macht, all ihre Lieblingsprojekte zu unterstützen. Was wir total verstehen. Weil wir daran glauben, dass unsere Arbeit von vielen auch als solche geschätzt wird (und eben nicht nur als ein Hobby gesehen wird, denn wäre es nur ein Hobby, könnten wir es nicht weitermachen, weil es einfach zu viel Zeit frisst– wir haben ja auch noch andere Hobbys), senden wir weiter unseren kleinen Podcast und hoffen, dass wir gemeinsam durch die wirtschaftlich schwierigen Jahre kommen. Dazu gehört auch, dass wir die Verluste beim Crowdfunding dadurch ausgleichen, dass wir Werbung in diesem Podcast schalten. Mit EuroBuch ist das das erste Mal passiert – und unser Hoster acast hat dafür von uns zum ersten Mal eine Erlaubnis für Werbeschaltung bekommen. Offenbar ist dabei noch ein bisschen Feinjustierung notwendig, was wir daran merken, dass mit Qatar und temu Anbieter ausgespielt wurden, die wir natürlich nicht gut finden. Wir haben Acast darüber informiert und werden auch weiterhin darauf achten, dass solche Werbung bei uns nicht läuft. Wie gesagt, in erster Linie ging es darum, Werbung für EuroBuch schalten zu können.
auf die Abwertung unserer Arbeit, möchte ich gar nicht weiter eingehen. Zu glauben, man verstünde die komplette deutsche Podcast-Szene, nur weil man am Anfang dabei war (als es eine sehr männlich dominierte Nische war, in der diverse Stimmen nicht hörbar waren) , ist wahnsinnig anmaßend. Hinzukommt, dass beim Podcasting wie in allen anderen Branchen, auch das „The Winner Takes It All“ Prinzip Einzug gehalten hat. was daran jetzt genau unsere Schuld sein soll, verstehe ich nicht. Ich verstehe auch nicht, wie man es nicht über sich bringen kann, Menschen zu gönnen, dass sie von etwas leben können, was früher einmal ein Hobby von ihnen war. Warum sollten Menschen von Kunst leben können? Von Musik? Warum sollten Menschen davon leben können, in Büchern und in philosophischen Texten ihre Gedanken aufzuschreiben? Alles das stellst du mit deinem Kommentar infrage – und stehst damit genau für die kapitalistische Verwertungs-Logik, die du anderen vorwirfst.
Ja: wir werden weiter senden, so lange wie wir können. Auch wenn dazu aktuell gehört, Werbung zu schalten. Wir sind dankbar für jeden Hinweis, wenn diese Werbung unseren ethischen Standards widerspricht, da wir aktuell nur begrenzt Einfluss darauf haben, was ausgespielt wird. Eine Blacklist entsteht gerade erst – aber eben meist im Nachhinein, also wenn eine Werbung bereits lief.
Wenn das Geld nicht mehr reicht, um unsere Arbeit im Rahmen dieses Podcasts zu bezahlen, werden wir ihn einstellen. Denn dann müssen wir die Zeit, die da hinein fließt, anders nutzen – es gibt Rechnungen, Miete und Krankenkasse zu bezahlen. Bis dahin – und wir hoffen, dass das noch in weiter Ferne liegt – sind wir hier, senden wir und geben unser Bestes für alle, denen dieser Podcast über die Jahre ans Herz gewachsen ist. Danke, dass ihr da seid. Danke, dass ihr uns unterstützt, wenn ihr könnt. Danke fürs Zuhören und Mitlesen.
Und an den nicht freigegebenen Kommentar: Lern mal gönnen.
14. Dezember 2024 um 17:58
Moin Moin,
das Thema Gerechtigkeit macht mich nur noch resigniert und traurig auf allen Ebenen.
Ich habe eine KPTBS aufgrund eines schweren langen Traumas. Viel zu spät konnte ich erst eine Therapie anfangen, und als ich dann endlich in einem Zustand war in dem ich darüber nachdenken konnte, was gegen ihn gerichtlich zu tun, wurde ich nur noch ausgelacht, alles verjährt. Nun sitze ich hier, schwer chronisch erkrankt, und werde in Altersarmut und Hartz IV enden und konnte kaum ein Leben führen, während er in einem großen Haus sitzt und sein Leben genießt. Das ist eine Gerechtigkeit an der gearbeitet werden müsste.
Die Klimakrise zu verhindern, wäre eine Gerechtigkeit an der gearbeitet werden müsste. Es gibt so viele solcher Themen.
Stattdessen gibt Neiddebatten gegen Geflüchtete und Kranke, rassistische Ressentiments und Mysogynie, nur weil andere das gleiche haben oder bekommen sollen wie man selbst. Das ist alles wirklich schwer zu ertragen. Ich weiß auch nicht…
Ich glaube ich verstehe Menschen einfach nicht, wie wird man aufgezogen um es aus ungerecht zu empfinden, dass Menschen Hilfe bekommen, die sie benötigen. Es ist verstörend.
Deprimierte und trotzdem sehr herzliche Grüße aus dem hohen Norden.