Oder ist er vielmehr Ausdruck von Bewunderung? Ein Ansporn, mehr aus seinem Leben zu machen?
Eine der ersten Bibelgeschichten nach Adam und Eva handelt vom Neid und endet destruktiv – im Brudermord. Neid hat aber auch eine konstruktive Seite; ohne Neid wäre der Kapitalismus nicht denkbar (dabei werden nicht nur kapitalistische Gesellschaften von Neid in Bewegung gehalten). Wir haben hingeschaut, wo’s wehtut und laden euch ein, mit uns gemeinsam über ein komplexes Gefühl nachzudenken, das viel mehr über uns, unsere Sehnsüchte und Ängste verrät, als wir glauben …
Wer kann sich nicht an das abfällige Wort „Emanze“ erinnern, mit dem man in den 90ern Frauen bedachte, die sich für Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit eingesetzt haben? Schlimme Leute waren das! Haarig unter den Achseln und borstig im Umgang. Oder? – NEIN. Denn Emanzipation ist das, was uns zum Menschen macht – zumindest würde Erich Fromm das vielleicht so sehen. Sie ist ein Prozess, der schon bei den alten Griechen angedacht wurde, als der Mensch von Pythagoras zum „Maß aller Dinge“ erhoben wurde. Und in der Renaissance, mit den Humanisten und später der Aufklärung schlug sie sich frei aus den Ketten, in denen laut Rousseau der Mensch überall lag. Was also ist Emanzipation eigentlich? Wo finden wir sie? Wo findet sie noch heute statt, welche Bedingungen braucht sie und wie geht persönliche Emanzipation? – Stoff, für viele Anekdoten und noch mehr Berichte aus Historie, Kultur und Gegenwart unseres manchmal immer noch nicht ganz so freien Menschengeschlechts.