Die Corona-Krise hat die ganze Welt gezwungen, sich mit Nähe und Distanz auseinanderzusetzen. Während den einen der Wert von Berührungen und körperlich erfahrener Gemeinschaft schmerzhaft bewusst wurde, atmeten andere, die täglich Belastung durch zu viel Nähe erfahren haben, auf.
Nähe ist hochambivalent. Sie bietet Raum für Zärtlichkeit und Gewalt. Nähe kann produktiv sein und beflügeln, aber auch einengen und ersticken. Sie hat Einfluss auf unser moralisches Handeln und unsere Fähigkeit, klar zu denken. Was gewinnen wir durch Nähe? Was verlieren wir? Die Antworten sind nicht immer naheliegend!
Links und Hintergründe
- Lila Podcast: Pflege und Feminismus. Mit Sophie Weißflog und Shirin Kreße (Barcamp Frauen 2019)
- Twitter: Ricardo Lange
- New Humanist: Chris Bail: How to fix the Internet
- Wikipedia: Proxemik
- Wikipedia: Ready Player One (Film)
- Spotify: Max Goldt: In der Duz-Falle
- Psychologie Heute: Von Achtsamkeit bis Yoga
- Deutschlandfunk Kultur: Wilhelm Schmid: „Von der Kraft der Berührung“ – Ich berühre, also bin ich
- Wikipedia: Empathie
- ARD Mediathek: Charité intensiv
- Youtube: Proximity and Ethics | Conversations on Philosophy & Ideas
- AAMC: How we fail black patients in pain
- eLife: The dark side of oxytocin
- Bertelsmann-Stiftung: Klimawandel, Vielfalt, Gerechtigkeit
- Wikipedia: Das Unheimliche
- Wikipedia: Uncanny Valley
- tagesspiegel: Wir sind alle Osteuropa! Der Westen schadet sich selbst, wenn er auf Polen & Co. herabblickt (Jörg Scheller)
- Wochendämmerung: Die, in der Holger lernt, den Osten zu verstehen – mit Alice Bota und Norbert Mappes-Niediek
- ZVAB: Die kühle Gesellschaft
Wenn euch anekdotisch evident gefällt, dann schmeißt doch ein paar Euro in einen unserer Hüte – das hält das Angebot am Leben.
12. September 2021 um 22:49
Zum Thema persönliche Anrede im Klassenzimmer:
Ich glaube der Grund ist dass die Beziehung weg vom Kollektiv zum einzelnen Schüler gehen soll. Ist auf jeden Fall IMO ein nicht zu unterschätzender Paradigmenwechsel. Sprache prägt.
19. September 2021 um 21:06
Was für eine wunderbare Sendung von euch beiden, Danke dafür! <3
Alexandras rant übers Duzen hat mich besonders gefreut, weil sie hier mein Empfinden so trefflich beschreibt, wozu ich leider nicht fähig bin. Katrins Sicht war dann gleichermaßen erhellend und horizonterweiternd.
20. September 2021 um 11:52
Liebe Alexandra,
danke für deinen Kommentar zum Thema Musik und Nähe. Ich habe als Gitarristin und Sängerin oft mit dem Thema zu tun. Ich finde es erschreckend was für Reaktionen es manchmal auslöst wenn ich als Frau auf der Bühne ein bißchen rumschreie, tanze und wild Gitarre spiele.
Musik ist für mich das Heiligste und größte Geschenk. Nach der Liebe.
Ich habe übrigens noch nie jemanden getroffen, der beim Headbangen weint. Headbangen reinigt das Sakralchakra!
Danke für eure tollen Podcasts. Ich höre euch beiden so gerne zu.
Amanda
20. September 2021 um 12:05
Liebe Amanda,
wie schön!!! Ich freue mich über deinen Kommentar. Habe schon immer Stimmen geliebt, die nicht gefällig waren; Robert Smith, Billy Corgan, Joanna Newsom oder PJ Harvey, Sängerinnen, die sich trauen, ihre Stimme als Instrument zu benutzen und ihre Möglichkeiten auch auszuschöpfen. Zu der ästhetischen Erfahrung hier gehört auch die Überraschung, denn Musik bricht Normen, was die einen als wunderbar, die anderen als verstörend empfinden. Also bitte, schrei weiter rum und lass dich nicht beirren! Die Leute, die „komisch kucken“, checken’s halt nicht, bzw. haben ein sehr funktionales Verständnis von Musik (als Hintergrundrauschen, Tanzgrundlage oder Gedudel, um die eigenen Gedanken nicht zu hören). Liebe Grüße! :))