Anekdotisch Evident

Kultur und Wissenschaft durchs Prisma der Plauderei

Nähe

| 4 Kommentare

Die Corona-Krise hat die ganze Welt gezwungen, sich mit Nähe und Distanz auseinanderzusetzen. Während den einen der Wert von Berührungen und körperlich erfahrener Gemeinschaft schmerzhaft bewusst wurde, atmeten andere, die täglich Belastung durch zu viel Nähe erfahren haben, auf.

Nähe ist hochambivalent. Sie bietet Raum für Zärtlichkeit und Gewalt. Nähe kann produktiv sein und beflügeln, aber auch einengen und ersticken. Sie hat Einfluss auf unser moralisches Handeln und unsere Fähigkeit, klar zu denken. Was gewinnen wir durch Nähe? Was verlieren wir? Die Antworten sind nicht immer naheliegend!

Links und Hintergründe

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4 Kommentare

  1. Zum Thema persönliche Anrede im Klassenzimmer:

    Ich glaube der Grund ist dass die Beziehung weg vom Kollektiv zum einzelnen Schüler gehen soll. Ist auf jeden Fall IMO ein nicht zu unterschätzender Paradigmenwechsel. Sprache prägt.

  2. Was für eine wunderbare Sendung von euch beiden, Danke dafür! <3

    Alexandras rant übers Duzen hat mich besonders gefreut, weil sie hier mein Empfinden so trefflich beschreibt, wozu ich leider nicht fähig bin. Katrins Sicht war dann gleichermaßen erhellend und horizonterweiternd.

  3. Liebe Alexandra,

    danke für deinen Kommentar zum Thema Musik und Nähe. Ich habe als Gitarristin und Sängerin oft mit dem Thema zu tun. Ich finde es erschreckend was für Reaktionen es manchmal auslöst wenn ich als Frau auf der Bühne ein bißchen rumschreie, tanze und wild Gitarre spiele.
    Musik ist für mich das Heiligste und größte Geschenk. Nach der Liebe.
    Ich habe übrigens noch nie jemanden getroffen, der beim Headbangen weint. Headbangen reinigt das Sakralchakra!

    Danke für eure tollen Podcasts. Ich höre euch beiden so gerne zu.

    Amanda

    • Liebe Amanda,
      wie schön!!! Ich freue mich über deinen Kommentar. Habe schon immer Stimmen geliebt, die nicht gefällig waren; Robert Smith, Billy Corgan, Joanna Newsom oder PJ Harvey, Sängerinnen, die sich trauen, ihre Stimme als Instrument zu benutzen und ihre Möglichkeiten auch auszuschöpfen. Zu der ästhetischen Erfahrung hier gehört auch die Überraschung, denn Musik bricht Normen, was die einen als wunderbar, die anderen als verstörend empfinden. Also bitte, schrei weiter rum und lass dich nicht beirren! Die Leute, die „komisch kucken“, checken’s halt nicht, bzw. haben ein sehr funktionales Verständnis von Musik (als Hintergrundrauschen, Tanzgrundlage oder Gedudel, um die eigenen Gedanken nicht zu hören). Liebe Grüße! :))

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