Anfänge sind janusköpfige Krisenzustände, die fast immer Veränderungen markieren. Während draußen die bunten Blüten des Neuanfangs durch die Frühlingsluft wirbeln, fragen sich nicht nur Hobby-Apokalyptiker, ob die Corona-Krise nicht „der Anfang vom Ende“ ist. Wovon hängt es ab, ob wir aus Anfängen Lebensenergie ziehen oder uns aus Furcht vor ihnen im Vertrauten und Überschaubaren verschanzen? In dieser Folge nähern wir uns dem Phänomen der Anfänge in guter dialektischer Tradition von beiden Seiten. So it begins..
Links und Hintergründe
- Wikipedia: Janus (Mythologie)
- btb Verlag: Sabine Rennefanz: Eisenkinder. Die stille Wut der Wendegeneration
- Lena Gorelik: “Sie können aber gut Deutsch!”
- dtv: Barbara Sher: Du musst dich nicht entscheiden, wenn du tausend Träume hast
- Karrierebibel: Die Scanner-Persönlichkeit
- zenhabits: Approaching Life with Beginner’s Mind
- Hermann Hesse: Stufen
- Wikipedia: Kata (Karate)
- Wikipedia: Crazy Ex-Girlfriend
- Wikipedia: Der Mythos des Sisyphos
- Wikipedia: Und täglich grüßt das Murmeltier
- Wikipedia (EN): Russian Doll (TV series)
- Wikipedia: Vita activa oder Vom tätigen Leben
- ZEIT: Damit ein Anfang sei
- Campus: Das Neue und seine Feinde
- Max-Planck-Gesellschaft: Das Gehirn
- Rowohlt: Jürgen Kaube: Die Anfänge von allem
- Hanser: Rafik Schami: Sophia oder Der Anfang aller Geschichten
- Ullstein: Angst vorm Fliegen; Erica Jong
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10. September 2020 um 12:21
Aus irgendeinem Grund bin ich mit dem Podcast nicht mehr auf dem neuesten Stand, was mir jetzt die erfreuliche Überraschung verschafft, mehrere Folgen am Stück hören zu können 🙂
Ich habe eine Anmerkung zu den religiösen Rattenfängern, die ordnungssystembedürftige Menschen abgreifen, die gerade dabei sind einen Neuanfang zu suchen:
Aus der Perspektive der religiösen Gemeinschaften ist das wahrscheinlich oft ein altruistischer Akt. Man geht dorthin, wo Menschen Hilfe dabei brauchen, um wieder neu einen Fuß im Leben fassen zu können. Man gibt diesen Menschen die Hand und bietet ihnen ganz handfeste Hilfe und auch Orientierung. Dieses Grundanliegen dürfte bei den „normalen“ Kirchgemeinden genauso vorhanden sein wie bei den evangelikal-radikalen Freikirchen. Die Frage ist dann natürlich wie offen man gegenüber dem kulturellen Hintergrund des Zugezogenen ist und wie sehr ein Mitmachen zur Bedingung für soziale und materielle Zuwendungen wird.
Ich will nur sagen: An sich ist es noch nichts Verwerfliches, Menschen in solchen Situationen aufzusuchen und ihnen auch vor dem Hintergrund der eigenen Weltanschauung helfen zu wollen – Solange das vorrangige Ziel nicht ist, zu missionieren.
12. September 2020 um 9:16
Danke für diese Anmerkung! Da hast du natürlich recht. Auch wenn sich die „humanistischen Atheisten“ sonst was einbilden auf ihre Wertorientierung, wenn Not am Mann ist, sind es immer noch die Kirchen, die Menschen in Not helfen. Zumindest ist das meine Beobachtung.
13. September 2020 um 21:03
Danke für die Wertschätzung 🙂
Ich glaube, dass es letztlich eine Frage der etablierten Strukturen ist. Eher humanistisch orientierte Strukturen gibt es ja durchaus auch. Vom Arbeiter-Samariter-Bund bis zu eher links-alternativen Bildungs- und Kulturzentren, die sich auch gerade in der Flüchtlingskrise tatkräftig gezeigt haben. Aber hier steht ja genauso wie bei den kirchlich Engagierten ein Weltbild im Hintergrund, das Basis für die Motivation zum Helfen ist und das den Geholfenen zu vermitteln natürlich auch ein Aspekt dieser Motivation ist.
Dass Kirchen häufiger beim Helfen erwischt werden, liegt vielleicht einfach nur daran, dass sie engmaschiger über das Land verteilt sind. Kirche ist eben einfach überall präsent.