Als Introvertierte wünscht Katrin sich Ruhe. Doch als Mutter war das oft ein Wunsch, der nicht erfüllt wurde. Kinder sind laut und dürfen das auch sein – wie sogar der BGH geurteilt hat. Trotzdem zeigt sich an der Diskussion zu Kinderlärm ein Zielkonflikt: Gibt es ein Recht auf kinderfreie Ruhezonen? Oder landen wir auf dieser Weise in einer unsolidarischen Gesellschaft? Welche Alternativen hat Katrin gefunden, Ruhe in ihr Leben zu bringen?
Alexandra thematisiert diesmal eine bittere Erkenntnis: So sehr wir an die Macht guter Argumente glauben – oft prallen sie ab, wenn sie nicht mit dem sozialen Umfeld unserer Gesprächspartner übereinstimmen. Was Menschen wirklich bewegt, sind Beziehungen. Wer andere erreichen will, sei es persönlich oder politisch, muss also bereit sein, Nähe und Vertrauen aufzubauen, zuzuhören, statt zu überzeugen. Eine Erkenntnis, die Alexandra über eine schmerzliche Erfahrung erlangt hat.
Wir brauchen deine Unterstützung!
Anekdotisch evident lebt im Moment über seine Verhältnisse. Um jeden Monat eine Sendung auf die Beine zu stellen, brauchen wir 500€ – bitte helft uns dabei, die Lücke von etwas über 100€ zu schließen. Danke <3
Links und Hintergründe
- Lila Podcast: Gibt es ein Recht auf kinderfreies Leben?
- Süddeutsche: Kinder auf Hochzeit ausschließen?
- Introvertiert vs. Extravertiert
- Noise von Daniel Kahnemann
- FAZ: Urteil zu Kinderlärm
- Wikipedia: Quiet: The Power of Introverts – Susan Cain
- School of Political Hope https://www.politischehoffnung.eu
- Wikipedia: GWUP Gesellschaft_zur_wissenschaftlichen_Untersuchung_von_Parawissenschaften
- Triggerpunkte: https://www.suhrkamp.de/buch/triggerpunkte-t-9783518029848
25. Juli 2025 um 12:47
Danke für die wunderbaren Themen und Anregungen.!!!
Was mich zusehends irritiert ist, dass Menschen mit besonderen Bedürfnissen (zB nach Ruhe) andere dafür verantwortlich zu machen scheinen, statt selbst für ihre Bedürfnisserfüllung zu sorgen.
Ich habe ein sehr großes Bedürfnis nach Ruhe und ziehe mich deshalb oft zurück, reduziere Zeit in größeren Gruppen usw.. aber ich kann ja nicht von der Gesellschaft oder anderen erwarten sich genau nach MEINEN Vorlieben zu richten.
Für mich ist diese Anspruchshaltung die ich erlebe zusehends ein Problem. Ich finde es oft egoistisch.
Andererseits ist es unbedingt wichtig seine Bedürfnisse zu kennen und äußern zu können/dürfen. Aber es geht m.E. kein RECHT gegen über andere daraus hervor. Allerdings verstehe ich auch den Frust, wenn man es immer nur selbst ist die nachgibt.
Das Argumente Thema hat mich sehr berührt und wird mich noch länger beschäftigen 🤷♀️🙏
Dankeschön
25. Juli 2025 um 14:18
Schöne Sendung, insbesondere den Zusammenhang zwischen Meinung und Beziehung habt ihr gut dargestellt. Weniger Nachvollziehen kann ich den Zusammenhang zwischen Gendern und Transsexualität. Letzteres ist mir doch ein zu spezielles und individuelles Thema und hat m.E. nichts mit der Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen zu tun, sondern vielmehr mit dem Recht eines jeden, seine Geschlechtszugehörigkeit selbst zu bestimmen. Das mündet dann eher darin, dass der Diversität Rechnung getragen wird.
25. Juli 2025 um 14:32
hey,
da ging es mir darum auf das Thema Triggerpunkte zu reagieren, das Alexandra angesprochen hatte. Man kann Konflikte um Triggerpunkte in meinen Augen eben leider nicht immer dadurch lösen, dass man aufhört auf seinem Standpunkt zu beharren.
26. Juli 2025 um 17:20
Danke wieder einmal für die intensive Unterhaltung!
@Alexandra
Ich wundere mich (gefühlt wiederholt) wie sehr du dich über entgenderte Sprache ereiferst.
Katrin hat es ja schon stark gemacht; immer abwechselnd männliche und weibliche Form zu nutzen ist keine Alternative für Gendersterne; trans oder nonbinäre Menschen finden damit einfach nicht statt!
Du hast im Podcast dich nicht mehr dazu geäußert aber bei mir bleibt der Eindruck zurück du nimmst diesen Ausschluss einfach lieber in Kauf als in Kauf zu nehmen, dass Menschen ihre Hör-/Lesegewohnheiten ändern. Nur sind Gewohnheiten eben änderbar – Identitäten nicht. Kann es sein, dass du nur wenige oder keine Menschen kennst, die sich nicht binär verorten und du die realen emotionalen Folgen einfach nie mitgefühlt hast?
Wenn ich (versuche) entgendert zu kommunizieren, tue ich das nicht um Menschen zu überzeugen und wenn ich verstehe was eine Person mir sagen will lasse ich diese auch generisch reden wie sie will. In meinem Reden steckt kein Appel und damit auch kein Argument; ich versuche nur niemanden auszugrenzen.
Und: die Blockade, die in dir der Genderstern auslöst, erlebe ich wenn Menschen generisch maskulin schreiben obwohl sie alle meinen; ich kann mir also vorstellen, dass du dich mit etwas mehr Wohlwollen auch umgewöhnen kannst – die Menschen die ich kenne, die entgendert kommunizieren wollen dir mit Sicherheit nichts Böses!
27. Juli 2025 um 10:26
Natürlich will mir niemand mit entgenderter Sprache was Böses! Leider können die besten Absichten nicht intendierte Wirkungen haben. Und in diesem Fall ist das nicht nur die Abschreckung und damit der Ausschluss von Personen, die mit dem Diskurs und dem Gegenstand des Diskurses nicht vertraut sind, es bereitet auch solchen Probleme, die neurodivergent oder der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Du hast Recht: ich pflege wenig Umgang mit trans und non-binären Menschen, obwohl ich einige kenne. Aber aufgrund meines individuellen Beziehungsgeflechts sind mir ihre Probleme relativ fern (eine Aussage, der die meisten außerhalb links-progressiver Bubbles zustimmen dürften). Dafür gibt es in meinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis unzählige Fälle von Neurodivergenz, ich habe täglich Umgang mit Menschen, die zugewandert sind und Kindern, die wegen ihrer sozialen Herkunft massive Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben (was sich katastrophal auf ihre Bildungschancen auswirkt), auch mit Nicht-Akademikern, die prekären Jobs nachgehen und tatsächlich andere Probleme haben als sich mit den Bedürfnissen einer Randgruppe zu beschäftigen, zu denen ihnen jeder Bezug bzw. Kontakt fehlt. Es bestätigt sich also das, was ich in der Sendung gesagt habe: die persönlichen Beziehungen prägen, wie wir auf Argumente reagieren. „Ihr“ habt sehr gute Argumente für das Gendersternchen, aber sie passen nun mal überhaupt nicht zu der Art meiner eigenen sozialen Eingebundenheit. D.h., ich werde immer Argumente bevorzugen, die die Probleme meiner eigenen Bezugsgruppe betreffen (und deren Lösung).
30. Juli 2025 um 15:57
Zustimmung, so ist das auch in meiner „Bubble“.
28. Juli 2025 um 16:19
Ich mochte die Folge wirklich sehr. Sie war total aktuell, weil gerade viel über kinderfreie Hochzeiten und Events auf Social Media diskutiert wird. Mein Partner und ich haben keine Kinder und sind glücklich darüber, aber ich mag Kinder. Ich kann jedoch verstehen, dass man eine kinderfreie Event wünscht. Man muss einfach Verständnis haben, dass ein Eingeladener möglicherweise nicht kommen kann, wenn er oder sie keinen Babysitter findet.
Mir hat auch gefallen, dass Katrin Dinge wie Noise-Cancelling-Kopfhörer erwähnt hat, denn (meiner Meinung nach) sind Komfort und Barrierefreiheit zwei verschiedene Dinge. Die Welt sollte inklusiver für Menschen mit Behinderungen, Neurodivergenz, usw. sein, aber solche Hilfen sollten den Zugang erweitern und nicht anderen wie Babys oder Kindern wegnehmen. Manche Dinge im Leben (oder zumindest in der Öffentlichkeit) muss man einfach akzeptieren und Kinder gehören zum Leben dazu. Von älteren Kindern kann man in bestimmten Situationen ruhiges Verhalten erwarten, aber von Babys ist das unrealistisch.
Das zweite Thema war auch super spannend. Gerade wird auch auf Social Media viel über „you are who you surround yourself with“ gesprochen. Zum Beispiel Taylor Swift, die sich als liberal bezeichnet, aber mit Trump-Fans rumhängt. Als Amerikanerin fällt es mir schwer, Leute nicht zu verurteilen, die weiterhin engen Kontakt zu Trump-Wählern haben. Mein Partner und ich würden auch keine Freundschaft mit jemandem pflegen, wenn wir wüssten, dass die Person AfD wählt.
Aber Alexandra sprach doch von Menschen, die diesen Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, noch nicht erreicht haben (soweit ich das verstanden habe). Ich frage mich also, wann man entscheiden sollte, dass es Zeit ist, aufzugeben?
28. Juli 2025 um 18:56
Eine aufregende Folge. Genau wie zu Beginn angekündigt.
Als introvertierter, ruhebedürftiger Mensch mit einer Partnerin, die ihrerseits 3 Kinder hat, sehr nachvollziehbar und heilsam. Für mich gab es allerdings einen Punkt, ab dem ich mich in diesem „Ruhe“ Abschnitt nicht mehr konzentrieren konnte. Dieser kam, als der Begriff „Südländer“ fiel, gefolgt von billigsten Klischees. Gefolgt von Nennung des afrikanischen Kontinents (bestehend aus über 50 Einzelstaaten mit eigenen Kulturen) in einer Reihe mit Staaten wie den USA.
Es gibt schlichtweg keine einheitliche afrikanische Kultur.
Das hat mich, gerade in diesem Podcast, sehr negativ überrascht.
Ich bin seit 2024 treuer Hörer und sauge jede Folge in mir auf. Danke für diesen Podcast!
30. Juli 2025 um 13:26
Kennst du das Prinzip der wohlwollenden Interpretation? Es besagt, dass man seinem Gegenüber keine Irrationalität, Unwissenheit, Boshaftigkeit etc. unterstellen sollte, wenn es auch schlüssige und gutmeinende Erklärungen für dessen Aussagen gibt. Als jemand, der mit unserer Sendung vertraut ist, kennst du unsere Themen und weißt, wie engagiert wir uns Fragen widmen, die das gesellschaftliche Zusammenleben angesichts unserer Verschiedenheiten betreffen. Wie wahrscheinlich ist es, dass ich als Co-Host dieser Sendung eine verkappte Rassistin bin und hinter der spontanen (!) Bemerkung über intro- und extrovertierte Kulturen (ein Gedanke, der kulturpsychologisch belegt und auch anekdotisch erfahrbar ist), eine rassistische Weltsicht steckt? Wie wahrscheinlich ist es, dass ich „nicht weiß“, dass Afrika wie auch Südamerika Kontinente voller Vielfalt sind, und die Menschen, die dort leben, nicht auf Stereotype reduzierbar sind? Das Wort „Südländer“ ist übrigens nie gefallen. Der Vorwurf, ich würde „billigste Klischees“ bedienen, ist haltlos und scheint mir eine Art Pawlowsche Reaktion auf das Wort „Afrika“ zu sein. Vielleicht sollte man öfter das Prinzip der wohlmeinenden Interpretation auf dem Schirm statt den Finger ständig über dem Alarmknopf haben.
3. August 2025 um 14:10
Liebe Alexandra, ich denke, wir sind uns einig: Den*die innere*n Rassist*in, die*der jede*r Weiße Person kulturwissenschaftlich belegt in sich trägt, sollte man IMMER mit einem Finger über dem Alarmknopf begegnen.
Linke sind bei weitem nicht frei von Rassismus, nur weil sie links sind. Er versteckt sich im Detail.
Sich untereinander darauf aufmerksam zu machen, sollte selbstverständlich sein.
Ebenso selbstverständlich wie Kritikfähigkeit.
Deine Reaktion werte ich als typische impulsive Abwehr auf meine Rassismuskritik.
Ich habe den Eindruck, weniger einen Nerv, denn eine Baustelle getroffen zu haben.
Du hast Recht. Exakt das Wort „Südländer“ ist nie gefallen.
Der Ausdruck „Südländische Menschen“, gepaart mit Gelächter über diesen scheinbaren Ausrutscher (zu hören übrigens ab Minute 20:41, merci an das Spotify Transkript) macht es nicht weniger rassistisch.
Wenn Du es alles „weißt“, weshalb driftest Du dann in diese Richtung ab? Worte haben Macht. Öffentlichkeit hat Macht.
Es ist eben an uns Weißen auch untereinander auf Rassismus aufmerksam zu machem, um ihn nachhaltig zu bekämpfen. So schwer es auch sein mag. Denn es ist immens viel Arbeit.
Mir hilft dabei Tupoka Ogettes Buch und Workbook „EXIT Racism“ von dem Du sicherlich schon gehört hast, vielleicht hilft es auch Dir.
29. Juli 2025 um 21:52
Spannende Folge!
Fands auch auf der Meta-Ebene schön, wie die Kadda nicht auf die Genderdiskussion eingegangen ist (mir wärs schwer gefallen), also keine Argumente fürs Gendern geliefert hat, sondern, so meine Wahrnehmung, eben auf der Beziehungsebene zu Alexandra geblieben ist! 🙂
30. Juli 2025 um 9:33
Liebe „woke“ Hörerschaft,
bitte habt doch manchmal die Stärke, es auszuhalten, wenn Alex nicht gendert oder Kadda etwas von „Südländern“ erzählt. Ihr wisst doch, dass es nicht darum geht, jemanden auszugrenzen oder kulturelle Identität zu leugnen.
Ihr wisst doch auch, dass sie sehr wohl wissen, dass Menschen – egal ob in Südeuropa, Afrika oder sonst wo – Individuen mit vielfältigen Charakteren und Lebensrealitäten sind. Introvertierte, extrovertierte, kritische, herzliche, sachliche, kreative – Vielfalt gibt es überall.
Was genau wollt ihr eigentlich beweisen, wenn ihr bei jedem kategorisierenden Ausdruck gleich in die Offensive geht? Wem bringt das etwas – außer vielleicht einem kurzen Gefühl moralischer Überlegenheit?
30. Juli 2025 um 16:34
Magst du mal sagen wer nicht ausgehalten hat, dass Alex nicht gendert? (Hab diese Position hier nicht gefunden.) Ich bin lediglich auf ihre Kritik an gendergerechte Sprache eingegangen; weil ich diese in 90% der Sprech- und Schreibakte für zumindest tolerabel, wenn nicht geboten halte.
Ich spreche fast konsequent mit den Grundschulkindern auf meiner Arbeit mit Genderstern und öfter als einmal kommt eigentlich keine Nachfrage; der Glotisschlag ist meiner Einschätzung nach sehrwohl niedrigschwellig
30. Juli 2025 um 16:41
Was für ein random Beitrag. Absolut niemand in der Folge hat von Grundschulkindern gesprochen.
30. Juli 2025 um 20:59
nein, das stimmt sicherlich. Ich habe es geschrieben um zu zeigen wie gut es möglich ist sich daran zu gewöhnen, weil Alexandra sagte sie könne sich nicht dran gewöhnen
30. Juli 2025 um 20:27
Mich beschleicht der Eindruck, dass Du es schwer aushalten kannst, dass Alex nicht gendern möchte.
30. Juli 2025 um 20:57
das mag dich ja beschleichen aber du bist nicht in der Lage das zu belegen. (Weil es nicht der Fall ist offensichtlich)
3. August 2025 um 14:21
Liebe Lisa, als woker dude aus der Kommentarspalte sage ich Dir:
Rassismus duldet auch in kleinster Form keinerlei Toleranz. Nirgendwo und am wenigsten in Deutschland. So klein und unbedacht er auftreten mag. Unwissenheit schützt auch hier nicht.
„Woke“ als negativ zu konnotieren und aufmerksamen Ohren eine moralische Sternstunde als Kommentarintention zu unterstellen, erweckt bei mir nur noch maximal ein Schmunzeln.
3. August 2025 um 14:35
Diese Überheblichkeit. Dieser absolutäre Blick auf’s Leben. Diese Geilheit auf Regelkonformität, für die man sogar freundschaftlich über Leichen geht. Furchtbar unmenschlich, wo du dich selbst jedoch als das absolute Gegenteil bezeichnen würdest.
13. September 2025 um 14:46
Lisa, ich gebe dir recht, genau das war auch meine Empfindung. Sich als “Woke” und “feministisch” bezeichnende Menschen tun sich scheinbar immer wieder ganz, ganz schwer damit, a) andere Meinungen einfach mal auszuhalten und b) nicht direkt jedes Wort aus dem Mund anderer Menschen auf die Goldwaage zu legen, um die betreffende Person dann direkt irgendwie abzustempeln. Im Gespräch bleiben ist wichtig. Sich stets und ständig über Andere erheben zu wollen ist aber in keinster Weise förderlich.
30. Juli 2025 um 15:54
Sehr schöne Folge.
Für mich ist „Ruhe“ nicht 1:1 mit Lärm verknüpft. Lauter Kinderspielplatz oder Fußballstadion: Gerne. Dichtes Gedränge auf dem Flohmarkt oder ein Tisch an dem viele Leute kreuz und quer durcheinander reden: Hölle.
Zu den Argumenten: Ich hatte jahrelang in meinem Umfeld Klimawandelleugner, die inzwischen überwiegend ihre Meinung geändert haben. Nicht durch meine Argumente natürlich, aber bestimmt auch weil sie Leute kannten die auf Nachfrage ruhig und ohne Predigt passende Argumente liefern konnten. Also niemanden aufgeben.
28. August 2025 um 12:16
ich sag immer: Aufgeben gildet nicht. Die meisten Menschen sind bis an ihr Lebensende lernfähig und darauf müssen wir bauen.
13. September 2025 um 15:06
Danke für die wieder tolle Folge! Alexandra, es war mir eine Freude, dich in Odonien kennenlernen zu dürfen. Was Gendern angeht, finde ich mich in deinen Argumenten sehr wieder: ich unterbreche das Lesen von Büchern, Hörbüchern und sonstigen Medien immer, sobald gegendert wird. Weil es mich zutiefst nervt und meinen Lesefluss/Hörfluss jedes Mal nachhaltig stört. Oft höre ich auch bei Genderei in Podcasts dann nicht mehr weiter- manchmal doch, weil es eben trotz Gender oft tolle, wertvolle Gespräche sind. Ich unterbreche aber bei Genderei oder spule ein ganzes Stück vor. Denn ja, es nervt und es gibt tatsächlich das unangenehme Gefühl, man möchte mir gerade eine Ideologie aufdrücken. Und fun fact: Nein, ich bin NICHT gegen Geschlechtergerechtigkeit. Ich bin aber der Meinung, ich bin nicht verpflichtet, mir von Anderen geschaffene Sprachregelungen aufzwingen zu lassen. Wie Alexandra sagt, bekommt man Menschen nicht dazu, sich für seine Sache einzusetzen, indem man ihnen das Befolgen seiner eigenen Regeln auferlegt. Die gute Sache selber, die man wahrscheinlich damit erreichen möchte, ist glaube ich sowieso fast jedermanns Meinung. Ich kenne niemanden, der nicht für Geschlechtergerechtigkeit wäre. Und da du von Gender auf Transmenschen kamst, was ja eine vollkommen andere Thematik ist: selbst in der eher biederen Kleinstadt, in der ich aufgewachsen bin, ist “Trans sein” an sich schon lange kein Problem mehr für irgendwen.
Liebe Grüße Nicola