Anekdotisch Evident

Kultur und Wissenschaft durchs Prisma der Plauderei

ae005 Irland

| 13 Kommentare

Irland ist ein Land der Gegensätze: Thema von Sehnsuchtskalendern und melodramatischen Filmen, Inspiration für epische Fantasy und ein Paradies für Individualtouristen. Aber auch ein von seiner Geschichte gebeuteltes Land, das Sänger und Literaten nicht immer nur romantisch verklärt haben – oft genug haben sie schwer gelitten und das Leben in grauer Armut verflucht. In den letzten 30 Jahren hat sich Irland (nicht ohne Rückschläge) vom „armen Mann Europas“ zu einer wirtschaftlich florierenden und in Sympathie-Rankings thronenden Nation gemausert.
Wir sind beide große Irland-Fans und fragen uns in dieser Folge: Was macht eigentlich die Faszination der grünen Insel aus? Herausgekommen ist ein Gespräch über das Wetter und andere irische Klischees, über gelebte Kultur, atemberaubende Orte, liebenswürdige Menschen und ihre Geschichte(n).

 

Intro: Barrio Lindo & Wende Wen – Mosuo (erschienen unter CC-BY NC SA-Lizenz)

Shownotes:

Irland in der Popkultur: 

Irische Geschichte: 

Tourismus: 

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13 Kommentare

  1. Vielen Dank für die interessante Folge. Heute in vier Wochen werde ich bereits meine ersten Kilometer auf irischem Boden geradelt haben – dieses Jahr geht mein Urlaub nämlich dorthin und da ich noch nie in Irland war, habe ich eure Episode gierig aufgesogen.

  2. Danke für diese tolle Folge!
    Vor zehn Jahren hatte ich das Vergnügen, zum ersten Mal dorthin reisen zu können (meine erste Auslandsreise überhaupt!) und die Westküste zu befahren.
    Dieses Jahr steht der nächste Besuch an – ausgerechnet in Dublin. Nach eurem Gespräch ärgere ich mich nun tatsächlich, dass meine Beste und ich es nicht geschafft haben, dieses Jahr schon unseren Roadtrip zu unternehmen. Zum Glück planen wir den aber schon fürs folgende Jahr…

    Liebe Grüße,
    Sabrina

    • dann genießt das leckere Essen und die Kultur in Dublin 🙂 es gibt ja schon ein paar schöne Ecken und entdeckungswerte Orte, wie das Trinity College, die Guinness-Brauerei und wirklich leckere Food-Stätten, Restaurants und Co.
      aber ja: nächstes Jahr an die Westküste – bester Plan!
      viel Spaß euch 🙂

    • Liebe Sabrina,
      Auch in Dublin und rund um Dublin gibt es wunderbare, verwunschene Orte. Neben der Küstenwanderung in Howth würde ich dir unbedingt einen Trip nach Glendalough in den Wicklow Mountains empfehlen. Dort findest du Überreste einer Klostersiedlung, mit vielen Keltenkreuzen, einer Kirchenruine und einem echten Rundturm. Wenn man früh genug kommt (so gegen 9:00 z.B.) kann man in mystischer Morgenstimmung alles allein erkunden. Im Anschluss eine Wanderung zum großen See (Upper Lake) und durch das Tal, wo man am Ende auf die Überreste der Häuser früherer Mienenarbeiter trifft. Super Tagesausflug, der Weg dorthin macht auch Spaß (wenn ihr einen Mietwagen habt).

      • Liebe Alexandra,

        vielen lieben Dank für diese tollen Tipps (die ich jetzt erst entdeckt habe, was meine Freude aber in keinster Weise mindert). Ich setze das auf die Liste! Und falls wir es im Herbst nicht dorthin schaffen: Nur ein Grund mehr für eine weitere Reise auf die grüne Insel!

        Liebe Grüße
        Sabrina

  3. Wie immer (naja: Samplegröße von 5) sehr schöner Podcast.

    Aber was ist denn so fünf Minuten vor Schluss mit Alexandras Buchtipp passiert? Der blendet sich einfach aus, bevor sie das empfohlene Buch überhaupt genannt hat.

  4. Hm. Leider ist das die erste Folge, wo die Schwächen des Konzepts sehr offenbar werden. Ich war zwischendurch leicht angenervt, weil immer wieder versucht wurde, eigene Wahrnehmungen irgendwie zu abstrahieren und mit irgendwelchen Fakten zu belegen, was dann aber nicht wirklich funktioniert habt. Ich habe auch das Gefühl gehabt, dass ihr das selber gemerkt habt, z. B. dort, wo Kadda zugibt, selber keine Ahnung von anderen Heiligengeschichten zu haben, aber trotzdem eben die Besonderheit der Geschichte des Heiligen Sankt Patrick herausheben wollte. Das funktioniert dann nicht.

    Ähnliches bei der Musikkultur: Es funktioniert halt auch nicht, wenn man die Irische Folkkultur mit der deutschen Klassik vergleicht. Ich würde garantieren, wenn man sich in Deutschland mal ein bisschen abseits der eigenen Welt umguckt, wird man auf genau eben solche Volksmusiktraditionen stoßen, nur eben nicht in unserer modernen und urbanen Umgebung. Was (möglicherweise) stimmt ist, dass die Volksmusik in Irland eben schichtenübergreifender praktiziert wird. Eventuell ist sie uns aber auch näher als die deutsche Volksmusik, was aber eben nicht bedeutet, dass es nicht sehr, sehr viele Menschen in Deutschland gibt, die immer noch in der deutschen Volksmusik verankert sind.

    Das zieht sich leider durch die ganze Sendung. Jenseits sehr spezifischer Informationen und Geschichten war sehr viel (Bauch-)Gefühl mit dabei. Das ist auch prinzipiell nicht schlimm, man kann ja auch sagen: „Ich finde Irland super, das ist mein Lieblingsland, da möchte ich gerne wohnen.“ Man braucht dann aber gar nicht für alles zwingend ein vermeintlich objektives Argument.

    Vieles, was als Eigenheit Irlands dargestellt wurde (offene, herzliche Art der Menschen, Sehenswürdigkeiten in der Natur kostenlos, usw.) habe ich auch schon in anderen Ländern erlebt. Gerade die Begegnung mit Menschen hat meines Erachtens auch viel damit zu tun, wie man selber den Menschen begegnet. Man kann davon ausgehen, dass man gerade im Urlaub in einem fremden Land selber offener und zugänglicher ist als man es vielleicht im Alltag ist und das einfach zurückkommt.

    Damit will ich weder die Irlandfreude noch die Folge selber schlecht reden, ich musste nur an zu vielen Stellen beim Hören etwas genervt den Kopf schütteln, was ich gerade dann, wenn ich merke, dass euch das Thema so am Herzen liegt, besonders schade finde.

    • hey, das tut mir sehr leid, dass dich Sendung genervt hat 🙁
      ich hoffe, die folgenden Themen gefallen dir besser – in mehrerlei Hinsicht war „Irland“ auch eine Ausnahme.

      ich beharre dennoch auf ein paar meiner Aussagen: Die Rhythmik irischer Musik IST anders. darüber sind viele Diskussionsforen im Netz voll und ich denke – du bist ja selbst Musikerin – ja, der Vergleich mit Klassik mag hinken, aber es hat etwas sehr eigentümliches. Ich sehe hier vor allem mein Versäumnis, mich genauer darin zu bilden, WAS das ist – also mit musikwissenschaftlichen Termini auszustatten.
      Auch, dass allein nach Gehör geübt wird – auch in vielen Diskussionsforen im Netz Thema – ist speziell. ich glaube wirklich, dass das etwas mit einer Kultur macht. – aber hier spricht schon wieder mein Bauchgefühl. sorry!

      ob die Iren sich als anders erweisen, wenn man länger dort lebt? Ich empfehle dazu wirklich das Buch von Heinrich Böll. Das Irland, das er beschreibt (und nicht nur in einer Urlaubssituation, sondern er hatte dort dann ja sein Cottage), war noch ein sehr armes und sehr anderes – dennoch erkenne ich darin auch die Menschen wieder, die ich kennen gelernt habe. Nett und freundlich, offen und herzlich sind mit Sicherheit (!) Menschen anderswo auch. Aber ICH bin noch nicht so viel rumgekommen und vergleiche deswegen in erster Linie immer mit den Deutschen und darüber hinaus plane ich fest, einmal einen Winter dort zu leben. Die Californierin in der Kirche, deren Mutter immerhin einen ganzen Winter lang dort war, erzählte aber ähnliches. Dass es zB zur Kultur dazu gehört, Leute reinzubitten und ihnen Tee anzubieten – „ein Fremder ist nur ein Freund, den wir noch nicht kennen“ – und dass sie ganz bewusst diese, wie sie es nannte, „irische Tradition“ übernommen habe..

      okay – ich hör schon auf… ich bin einfach komplett gebiased, fürchte ich!

      • Ich glaube, das Hauptproblem war, zu versuchen, den eigenen Enthusiasmus mit Argumenten zu untermauern. Man kann ja auch etwas einfach toll finden, oder begründen zu müssen, warum es so ist. Wahrscheinlich hätte ich eine ähnliche Sendung zu Frankreich machen können, und wäre auch zu dem Schluss gekommen, dass Frankreich das tollste Land der Welt ist – aus anderen Gründen, aber letztlich vor allem, weil ich da die meisten Urlaube verbracht habe und deswegen eben ein besonderes Gefühl für das Land habe.

        Bei der Musik bezog ich mich auch weniger auf die Eigenart der Musik sondern auf die Aussage, das Erlernen von Instrumenten würde in Irland anders funktionieren. Da vermute ich, dass es auch hier gerade im traditionellen auch oft Noten funktioniert und es in Irland genauso Musikschulen gibt, in denen nach Noten gelehrt wird. Dass das Verhältnis ein anderes ist, mag sein, dazu habe ich keine Zahlen.

        Aber wir müssen das auch nicht weiter ausdiskutieren, ich höre euch ja grundsätzlich gerne reden, daran hat sich ja nichts geändert. Und die Lust auf Irland habt ihr mir ja auch nicht verdorben, im Gegenteil.

  5. Danke für den tollen Podcast. Ich wollte dieses Jahre eigentlich auch nach Irland reisen, aber das hat wegen einer neuen Arbeitsstelle nicht geklappt. Ich frage mich aber, wie man dort so mit den öffentlichen Verkehrsmitteln rumkommt. Oft wird ein Leihwagen empfohlen, worauf ich wegen Linksverkehr nicht so Lust hatte.
    Noch eine Empfehlung für die, die es nicht kennen. Der Viva Britannia Podcast hatte eine sehr gute Irland/Nordirland Folge, in der die Geschichte Irlands erzählt wird.

  6. Hey, so viel positive Energie hier, wir brauchen einen Ausgleich: also, habt ihr jetzt über Irland gesprochen oder über Ørland?

  7. How’s it going?

    Bin gestern auf euren Podcast gestoßen, die Irland-Episode ist die erste Folge, die ich mir von eurem Podcast angehört habe, da ich gerade zwei wundervolle Wochen auf der grünen Insel verbracht habe. Es war mein 5. Besuch.

    Meine Erfahrungen zu Dublin sind weit positiver. Es gibt viele schöne Buchläden, Parks und Museen, für die man keinen Eintritt bezahlen muss. Außerdem findet man immer einen gemütlichen Ort für ein Kännchen Tee mit Milch und einem Scone mit Marmelade. Und dann ist da die wundervoll abwechslungsreiche Landschaft, die die Stadt umgibt, wie die Wicklow Mountains und das Irische Meer – alles auch ohne Mietauto zu erreichen.

    Die Innenstadt von Dublin kann man gut zu Fuß erkunden, für weitere Strecke nehme ich meist den Bus oder Zug. Besonders beim Bus fahren bin ich immer wieder davon überrascht, dass sich die Fahrgäste beim Busfahrer für die Fahrt bedanken, wenn sie aussteigen.

    Irgendwie hatte ich nicht mit einem Reisepodcast gerechnet. Nach meinem Geschmack hättet ihr auch mehr auf gesellschaftliche Themen eingehen können, interessant ist auch die Frage, was der Brexit für Irland bedeutet.

    Doch meine Enttäuschung wird mich nicht davon abhalten, eine weitere Folge anzuhören 🙂

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