Anekdotisch Evident

Kultur und Wissenschaft durchs Prisma der Plauderei

Gefallen und Faschismus

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Das Bedürfnis, zu gefallen und es anderen immer recht zu machen, kennen viele Frauen. Auch Katrin. Es könnte einfach nur eine nette Eigenschaft netter Menschen sein, wenn es nicht regelmäßig zu Selbstverleugnung und Selbstverlust führen würde. In der Psychologie gibt es dafür sogar einen Begriff: fawning. Statt zu kämpfen, Reißaus zu nehmen oder zu erstarren (fight, flight, freeze), versuchen wir, durch rehäugige Freundlichkeiten die Situation zu entschärfen. Kurzfristig mag das wirksam sein, doch es lohnt sich, einen genauen Blick auf die Ursachen und langfristigen Konsequenzen dieses Verhaltens zu werfen.

Faschismus ist ein starkes Wort und wird bisweilen als „Nazi-Keule“ benutzt. Doch mit Blick auf die USA sollten wir die Fraglichkeit des Begriffs nochmal überdenken, findet Alexandra. Denn die offene Befürwortung von Gewalt, der Versuch, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit auszuhöhlen und eine fast religiöse Verehrung von Technologie waren seit jeher Merkmale faschistischer Systeme. Gerade KI-Ideologien in Verbindung mit dem Wirken rechter politischer Kräfte könnten uns in Schwierigkeiten bringen, wenn wir nicht aktiv ein Mitspracherecht fordern. 

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Links und Hintergründe

Ein Kommentar

  1. Zu Alexandras Thema gibt es in der ARD Audiothek eine empfehlenswerte Podcastreihe mit dem Namen „Tech Bro Topia“ mit sechs Teilen.

    Abgesehen davon ist die Idee der „Wohltemperierten Grausamkeit“ um die eigenen politischen Ziele durchzusetzten der Gedanke, der die Tech-bros, die Faschisten und die neoliberalen Ökonomen miteinander verbindet.

    Deshalb noch ein Zitat des Chilenischen Ökonomen Rolf Lüders, selbst einer der „Chicago Boys“ und ehemaliger Finanzminister unter Pinochet.
    Er äussert sich zur Verbindung zwischen Austerität und politischem Zwang:
    „Und wenn sie mich fragen ob ich die Menschenrechtsverletzungen rechtfertige ? Nein, ich finde sie schrecklich. Aber mir scheint, das der Wandel, der in Chile vollzogen wurde, ohne ein autoritäres Regime nicht möglich gewesen wäre“.

    lG

    Jan

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