Anekdotisch Evident

Kultur und Wissenschaft durchs Prisma der Plauderei

ae004 Fotografie

| 15 Kommentare

Die Entwicklung der Fotografie von einer elitären Praxis zur Massenkultur ist erstaunlich. Bedurfte es vor 150 Jahren noch einer sperrigen und kostspieligen Apparatur, ist die Kamera heute Teil unseres Smartphones und jederzeit einsatzbereit. Doch Erinnern und Bewahren ist längst nicht mehr Hauptfunktion privater Aufnahmen. Wir dokumentieren und inszenieren unseren Alltag und nehmen am Leben Fremder teil. Ist die Bilderflut ein Fluch oder ein Segen? Wie verändert Fotografieren unsere Erfahrung? Wie viel konstruktive und zerstörerische Macht können Fotografien entwickeln? Diesen und vielen anderen Fragen widmen wir uns in unserer neuen Folge.

Intro: Barrio Lindo & Wende Wen – Mosuo (erschienen unter CC-BY NC SA-Lizenz)

Shownotes:

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15 Kommentare

  1. Liebe Alexandra und liebe Katrin,
    diese Folge hat mir diesmal besonders gut gefallen.
    Diese Mischung aus biographischer Herleitung und aktueller Einordnung fand ich sehr gelungen.
    Ich glaube, ich werde sie morgen noch einmal hören.
    Macht weiter so!
    Liebe Grüße
    DerFelix

    • Dem kann ich mich nur anschließen. Ich stand dem Format als ich das erste mal davon gehört habe eher skeptisch gegenüber, aber hab trotzdem reingehört, weil ich beide Podcasterinnen aus anderen Podcasts kenne und mag. Am allerstärksten finde ich mittlerweile die Folgen, die eine bunte Mischung darstellen aus eigenen, biographischen Erfahrungen, Einschätzungen von Literaten und Wissenschaftlern und einer begründeten Meinung zur Gegenwart 🙂

  2. Ey! Nix gegen das obsessive Sammeln von Rasierutensilien!

  3. Instagram Account den ich in Tallinn kennenglernt habe: https://www.instagram.com/arnoldrammo/
    Arnold Karl Rammo Estonian photographer documenting life behind the Iron Curtain. Years 1912-1999

    Liebe Grüße,
    Lukas

  4. Mich hat die Erwähnung auf Happy Shooting zu Euch geführt und ich bin gerade mitten in Eurer Folge und muss jetzt schnell einen Kommentar loswerden.

    Die ersten 20 Minuten gefallen mir gut, mehr hab ich noch nicht gehört. 🙂

    Vor kurzem habe ich mir ein französisches Buch gekauft. Die Autorin, eine Journalistin, hat online einen Stapel Fotos einer ihr unbekannten Familie gekauft und dann angefangen, sich eine Geschichte zu diesen Fotos auszudenken und gemeinsam mit einem befreundeten Musiker hat sich auch Musik dazu geschrieben, für die dem Buch ein Download-Code beiliegt.
    Noch hab ich es nicht gelesen, aber es klingt total spannend.

    Das Buch gibt es scheinbar nur im französischen Original. Ich habe zumindest keine deutsche oder englische Ausgabe entdecken können, aber vielleicht ist das trotzdem interessant für Euch: Isabelle Monnin (avec Alex Beaupain): Les gens dans l’enveloppe

  5. Ist das euer ernst, dass Leute an einem anderen Tag Hochzeitsfotos machen? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es solche Leute gibt.

    Ich war die letzten 5 Jahre auf mehreren Hochzeiten pro Jahr und immer wurden die Fotos direkt vor und nach der Trauung gemacht (auch wenn es nicht der Standesamttermin ist, aber das werden ja auch immer Fotos gemacht.) Das kommt natürlich ziemlich oft vor, dass der Standesamttermin in der Woche ist und eine romantische Trauung mit großer Feier am Wochenende oder sogar Monate oder Jahre später.

    Find ich witzig, dass wohl viele Leute ihre Füße im Meer fotografieren. Meine Schwester macht das auch, aber wir laden die Fotos nirgendwo hoch. Jeder behält seine eigenen Fotos und fragt ob er sich die des anderen kopieren kann.

    Dieser ganze Podcast ist sehr gut! Ihr seid toll. Bin gespannt, welches Thema als nächstes kommt.

  6. Ich wüsste gern wie der Film heißt über den Ihr gesprochen habt, in dem der Fotograf das ausschweifende Leben führt, mollige Frauen fotografiert und mit ihnen schläft. Ist das zufällig „Der Fotograf“ über Jan Saudek?

    Ich höre Euch gern zu und mag Euren Podcast. Bitte macht weiter so!

    • ja – genau der war das. „Der Fotograf“, allein deswegen schon ein lohnender Film, weil Jan seiner Flamme irgendwann beibringt, dass auch sie einfach im stehen in den Fluss pinkeln kann 😀

  7. Zu der Sache mit den konstruierten Erinnerungen und so passen ein paar Gedanken aus der Autobiographie von Sally Mann. Sie geht teilweise sogar so weit, dass Photographie aufgrund der Eigenschaft, Erinnerungen auf das Foto zu reduzieren, „echte“ Erinnerung gar zerstöre.

    Da ich ein ganz ordentliches Gedächtnis für Trivia aber ein miserables für Situationen habe, begrüße ich ja (wie Alexandra) diese Eigenschaft eher.
    Besser ein Foto, als gar keine Erinnerung, 😉

    Hier eine Rezension, die sich wesentlich mit diesem Punkt befasst:
    https://www.brainpickings.org/2016/11/29/hold-still-sally-mann-memory/

  8. Habt ihr vielleicht einen Link zu diesen Schönheits-OPs für instagram influencer? Bzw generell irgendwas zum Thema Schönheitsnormen bei Instagram?

  9. Hallo Alexandra, hallo Katrin,

    die Folge (meine erste) hat mich sehr angesprochen. Dazu zwei Bemerkungen:
    In der Malerei gibt es seit je her „Maler“, die Werke anderer kopieren. Sicherlich ist der Aufwand größer, aber das ist möglich. In der Fotografie ist das Sehen des Lichtes Voraussetzung für ein gutes Bild. Mit dem falschen Licht kann ich an der gleichen Stelle ein grotten schlechtes Foto machen. Deshalb bezweifele ich, das jeder ein Foto reproduzieren kann.
    Ihr beiden sagt, fotografiert werden, ist für Euch eine Qual. Ok, das kann ich verstehen. Sei Ihr nicht inkonsequent, wenn auf Eurer Homepage Fotos von Euch (als Dokument dieser Qual) erscheinen? Susan Sontag war mit der Fotografin Annie Leibovitz liiert. Im Portfolio von Annie finde ich durch aus private Fotos von Susan Sontag. Als Manifestation des von Ihr beschriebenen Gewaltaktes?
    Gruß Dietmar

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